„Bald bin ich ja daheim!“ meinte der Albrecht Sepp erleichtert, als er in einer Sommernacht 1944 beim Lackner-Brunnen, am Ortsausgang von Maurach, Rast machte, um ein letztes Mal die beiden geliehenen Wehrmachtsgäule zu tränken.
Den ganzen lieben Tag war der Kriegsurlauber Sepp unterwegs gewesen, um mit seinem Fuhrwerk einen Kessel für die Brennerei im Bächental von Jenbach mit „Hü!“ und „Hott!“ den steilen Kasbachgraben hinauf und dann ins Unterautal hinunter zu transportieren. Nachdem er seinen Durst mit dem klaren Wasser gelöscht hatte, wollte er weiter Richtung Pertisau. Plötzlich in der stockdunklen Finsternis ein Motorengeräusch, das immer näher kommt.
Da dämmert’s dem Sepp blitzartig „Um Gottes Willen, dös isch ja da Lastwagen vom Grauß Paul“ und in seiner Höllenangst, er könnte übersehen werden, reißt er die Streichholzschachtel aus dem Hosensack und wirft, so schnell er kann, ein brennendes Streichholz nach dem anderen in die Luft, um den Lastwagenfahrer, der seinerseits mehr „beleuchtet“ war als sein Fahrzeug, auf sich aufmerksam zu machen. Vergeblich! Der Sepp kann noch geistesgegenwärtig zur Seite springen, aber leider erwischt es die beiden Pferde.
Eines kommt Gott sei Dank mit leichten Blessuren davon, das andere, das durch den Zusammenstoß einige tiefe Wunden davongetragen hat, wird vom guten Lackner-Bauern gesund gepflegt. Sein „Geheimrezept“ wandte er noch viele Jahre bei anderen kranken „Viechern“ an: „A Tegele Stoanölsalbn!